
Was ist ein Business Plan & weshalb lohnt es sich seine Geschäftsidee aufzuschreiben?
15. Dez 2021
Egal ob du mit der Gründung deines ersten eigenen Webshops beschäftigt bist oder du dein Unternehmen erweitern möchtest, ein Businessplan schafft Klarheit. Das Verfassen eines Businessplans bringt Struktur in dein Projekt und hilft dir somit nicht nur dabei, deine Ziele zu erkennen, sondern diese auch zu erreichen.
Was ist ein Businessplan? Ein Businessplan stellt eine Zusammenfassung deiner Geschäftsidee dar. Der Plan enthält dabei die wichtigsten Details sowie wesentlichsten Aspekte deines Vorhabens und bringt diese auf den Punkt.
Welche Funktionen hat ein Businessplan?
Das Erstellen eines Businessplans liefert in vielerlei Hinsicht Vorteile in der Geschäftswelt. Der größte Vorteil, den das Schreiben eines Businessplans mit sich bringt, ist das er für Klarheit und Struktur sorgt.
Nichts ist aufregender als sich auf ein neues Projekt zu stürzen, besonders wenn es sich um die Gründung oder die Erweiterung des eigenen Unternehmens handelt. Dabei zählt das Verfassen eines Businessplans bestimmt nicht zu den aufregendsten Aufgaben. Dennoch sollte darauf nicht verzichtet werden. Hier findest du Gründe, weshalb dem so ist:
- Bewertung von Ideen - Besonders zu Beginn kann es vorkommen, dass deine Geschäftsidee noch nicht in Stein gemeißelt ist. Hierbei kann ein Business helfen. Um zu sehen, ob eine Idee Potenzial hat, ist es wichtig sie aus allen Perspektiven zu betrachten. Dabei sollte man zum Beispiel in Frage stellen, ob das Vorhaben im Wettbewerb bestehen kann, eine sinnvolle Finanzierung möglich ist, der Markt besteht oder eine ausreichend große Zielgruppe vorhanden ist. Somit können manche Ideen von vornherein verworfen werden. Andere Ideen stellen sich jedoch durch die Ergebnisse der Recherchen als zielführend und erfolgversprechend heraus.
- Strategische Planung - Von seiner eignen Idee begeistert zu sein ist großartig und für ein erfolgreiches Business auch wichtig, trotzdem sollte ein objektiver Blick auf das Vorhaben geworfen werden. Ein Businessplan kann dabei helfen. Das Niederschreiben und Verschriftlichen von Ideen zeigt dabei zum Beispiel offene Fragen auf. Die Beantwortung dieser im Vorfeld, kann die spätere Umsetzung erleichtern. Zudem hilft der Businessplan auch dabei, die Ressourcen, den Zeitbedarf und viele weitere Details zu determinieren.
- Beitrag zur Risikominimierung - Ein Businessplan ermöglicht die Abschätzung von Risiken eines Vorhabens. Durch die genaue Betrachtung des Wettbewerbs, sowie der Zielgruppe, können mögliche Herausforderungen frühzeitig erkannt werden. Durch die Feststellung von Risiken, können diese minimiert und im Vorfeld umgangen werden.
- Kommunikationsgrundlage - In der Zusammenarbeit mit Stakeholdern, kann ein Businessplan als Kommunikationsmittel genutzt werden. Dieser kann Ihnen dabei helfen, um Ihren Geschäftsplan potenziellen Investoren oder Partnerunternehmen zu vermitteln. Dabei können die Inhalte des Businessplans auch als Grundlage für einen Pitch (z. B. Elevator Pitch) genutzt werden. Der Businessplan kann dabei Einblicke in die Finanzen, das Geschäftsfeld, sowie die Projektidee bieten und somit eine positive Entscheidung begünstigen.
- Finanzierung – Sofern Ihr Vorhaben Fremdfinanzierung benötig, kann ein Businessplan verpflichtend sein. Im darin enthaltenen Finanzplan können notwendige finanzielle Mittel determiniert werden. Zudem liefert er auch Auskunft zu den erwarteten Gewinnen des Vorhabens. Daraus können Finanzinstitute erkennen, ob ein Vorhaben lukrativ und ob somit eine Finanzierung sinnvoll ist.
- Förderungen – Für Businesspläne gibt es zahlreiche Wettbewerbe. Diese können nicht nur mit Investitionskapital ausgelobt werden, sondern Gewinner werden häufig auch durch Mentoring bei ihrem Vorhaben unterstützt. Dies kann Ihnen dabei helfen, Ihr Unternehmen noch erfolgreicher zu machen.
Was gehört in den Businessplan?
Der Inhalte und Aufbau eines Businessplans variiert und ist dabei vom Zweck des Schriftstücks und dem verfolgten Vorhaben abhängig. Ein leeres Blatt kann oft sehr einschüchternd wirken. Deshalb haben wir für Sie eine beispielhafte Gliederung von Inhalten, die in Ihrem Businesskonzept enthalten sein sollten.
Dazu zählen:
- Zusammenfassung
- Unternehmen (Management und Schlüsselpersonen)
- Produkt und Dienstleistung
- Markt und Wettbewerb
- Marketing und Vertrieb
- Stärken und Schwächen
- Logistik und Betriebsplan
- Erfolgs- und Finanzplanung
Bei den Inhalten sollte darauf geachtet werden, wofür der Businessplan genutzt wird. Dient er der Generierung von Finanzkapital, sollte ein besonderes Augenmerk auf die Erfolgs- und Finanzplanung gelegt werden. Hilft der Plan aber bei der Suche nach Kooperationspartnern, so sollte der Sektion Produkt und Dienstleistung viel Aufmerksamkeit geschenkt werden.
Inhalte der einzelnen Abschnitte
Allgemein gilt für das Schreiben eines Businessplan das KISS-Prinzip. Das „Keep it short & simple“-Prinzip, bedeutet, dass Informationen in Kürze auf den Punkt gebracht werden sollten. Ein Businessplan vereint dabei im Idealfall, alle relevanten Informationen auf 15 bis 20 Seiten. Im Folgenden finden Sie Inhalte, die die vorgeschlagenen Abschnitte enthalten sollten.
Zusammenfassung
Die Zusammenfassung (Executive Summary) ist ein wichtiger und gleichzeitig herausfordernder Teil des Businessplans. Dabei sollte Sie alle essenziellen Informationen enthalten, ohne dabei über die Länge einer Seite hinauszugehen. Häufig wird bereits bei der Zusammenfassung entschieden, ob zum Beispiel Ihr Gründungsvorhaben relevant für den Leser ist oder nicht. Sie sollte daher alle Schlüsselinformationen enthalten und die Inhalte des gesamten Businessplans verdichten. Im Wesentlichen sollten in der Zusammenfassung die folgenden Leitfragen beantwortet werden:
- Was möchten Sie verkaufen?
- Wem möchten Sie es verkaufen?
- Wer verkauft es?
- Wie wird es verkauft?
- Wieviel Kapital wird benötigt und woher stammt dieses?
- Welche Ergebnisse werden erwartet?
Die Zusammenfassung wird erst dann geschrieben, wenn alle anderen Abschnitte des Businessplans finalisiert wurden.
Unternehmen
Der Abschnitt Unternehmen ist sehr umfassend und bietet dem Leser nähere Einblicke in Ihr Unternehmen. Diese umfassen zum Beispiel Informationen wie den Namen, die Rechtsform, den Firmensitz und die Eigentumsverhältnisse. Sie liefern außerdem einen aktuellen Einblick in den Fortschritt der Unternehmensgründung und können dabei Aufschluss bieten, welche rechtlichen Schritte noch ausstehen.
Auch Punkte wie Management und Schlüsselpersonen werden in diesem Abschnitt behandelt. Dabei wird geklärt wer hinter dem Vorhaben steckt und wie das Unternehmen organisiert wird. Hier werden auch Informationen hinsichtlich der Aufgaben- und Kompetenzverteilung geboten. Wichtig ist hierbei zu erwähnen, woher Fähigkeiten, die für den Geschäftserfolg kritisch sind, dem Kernteam jedoch fehlen, bezogen werden. Dabei kann es sich zum Beispiel um spezielles Know-How die Produktion oder Buchhaltung betreffend handeln, das durch externe Leistungsträger geliefert wird.
Ein weiterer wesentlicher Inhalt dieses Abschnitts sind kurz- lang- und mittelfristige Ziele des Unternehmens. Hierbei können und sollten auch immaterielle Ziele des Unternehmens angeführt werden.
Produkt und Dienstleistung
Beschreibung - In diesem Abschnitt behandeln Sie die Idee, die hinter Ihrem Vorhaben steckt und somit Ihr Produkt oder Ihre Dienstleistung ausmacht. Dieser Bereich hängt davon ab, ob Sie ein einzelnes Produkt, eine Produktlinie oder eine Dienstleitung anbieten möchten. Abhängig davon, sollten Sie diese in einem angemessenem Detaillierungsgrad verständlich beschreiben.
Stärken und Schwächen & USP – Auch die Stärken und Schwächen Ihres Vorhabens im Vergleich zu jenen ihrer Hauptkonkurrenten, sind in diesem Abschnitt relevant. Hier sollten Sie auch beantworten, was Ihr Vorhaben einzigartig macht und weshalb es sich von den bereits Bestehenden unterscheidet.
Entwicklungsstand - Auch der Reifegrad Ihres Vorhabens ist wichtig für den Leser, dabei wird geklärt, inwieweit das Produkt bereits vertriebsbereit ist oder noch in der Produktentwicklung steckt.
Kundennutzen – Durch die Verschriftlichung des Nutzens, den Ihre Kunden aus dem Produkt oder der Dienstleistung ziehen, unterstreichen Sie die Sinnhaftigkeit Ihres Vorhabens. Legen Sie dabei dar, weshalb Kunden dieses Produkt kaufen werden und welchen Vorteil diese aus einem Erwerb ziehen.
Markt und Wettbewerb
Beschreiben Sie in diesem Abschnitt zunächst den Gesamtmarkt sowie die wichtigsten Kennzahlen wie zum Beispiel das Marktvolumen oder das Marktpotenzial. Hierbei sollten Sie auch den Wettbewerb näher betrachten sowie festlegen, welchen Marktanteil und welches Absatzpotenzial Sie sich zum Ziel gesetzt haben. Hier können Sie dem Leser auch mitteilen auf welche Trends Sie mit Ihrem Angebot reagieren und in welchen Märkten das Produkt oder die Dienstleistung angeboten werden sollte. Auch Marktbarrieren können Sie hierbei anführen, dies sind zum Beispiel wirtschaftliche oder rechtliche Barrieren, die Ihnen das Agieren in einem bestimmten Markt erschweren. Zu guter Letzt sollten Sie auch Ihre Zielgruppe definieren.
Marketing und Vertrieb
In dem Bereich Marketing und Vertrieb erklären Sie, welche Werbe- und Kommunikationskanäle (z. B. E-Mail-Marketing) Sie verwenden und welcher Verkaufsstrategie Sie dabei nachgehen werden. Hier können Sie zum Beispiel anführen, ob mithilfe einer E-Commerce-Plattform verkaufen oder sich zunächst auf den stationären Handel konzentrieren wollen. Zudem liefern Sie Aufschluss zur Preisgestaltung, wobei Sie beantworten, was der Endverkaufspreis ist und welche Kalkulation diesem zu Grunde liegt. Zum Schluss sollten Sie in diesem Abschnitt auch ihre Strategie in Bezug auf den Markteintritt erklären.
SWOT Analyse
Eine SWOT-Analyse mag zunächst verwirrend wirken, ist jedoch essenziell, um Stärken und Schwächen eines Vorhabens darzulegen. Der Name SWOT leitet sich dabei aus den Begriffen: Strength, Weaknesses, Opportunities und Threats ab und behandelt somit zu Deutsch die Stärken, Schwächen, Chancen und Risiken eines Projekts. Bei den Stärken und Schwächen werden unternehmensinterne Faktoren aufgelistet. Bei den Chancen und Risiken werden hingegen jene Aspekte, die sich aufgrund des Austauschs mit der Außenwelt ergeben, aufgelistet. Die SWOT wird in Stichworten erstellt, somit kann auf das Verfassen langer Texte verzichtet werden. Eine SWOT sieht dabei wie folgt aus:
Stärken |
Schwächen |
Chancen |
Risiken |
Logistik und Betriebsplan
Je klarer Sie Abläufe im Vorfeld definiert haben, desto einfacher und geplanter können diese später durchgeführt werden. In diesem Bereich sollten Sie die folgenden Punkte festhalten und definieren:
- Lieferanten – Planen Sie woher Sie Ihre Rohstoffe oder Produkte beziehen können.
- Produktion – Beantworten Sie, ob Sie Produkte selbst herstellen oder fertigen lassen und welche Vertriebswege genutzt werden.
- Einrichtung - Klären Sie wo Ihre Mitarbeiter arbeiten werden und ob es eine physische Verkaufsstelle geben wird.
- Ausrüstung – Stellen Sie fest was Sie alles für den reibungslosen Ablauf brauchen, relevant ist dabei alles von der Glühbirne bis zur Software.
- Versand und Fulfillment – Stellen Sie fest, ob Fulfillment-Aufgaben durch Sie oder einen externen Dienstleister durchgeführt werden.
- Inventar – Erarbeiten Sie sich ein Konzept für Ihr Inventar, wie wird dieses aufgestockt und wieviel Inventar vorhanden sein sollte.
Erfolgs- und Finanzplanung
Unabhängig davon, wie gut eine Idee ist, muss Sie am Ende des Tages vor allem eines sein – rentabel. Die finanzielle Machbarkeit eines Vorhabens sollte somit nie außer Acht gelassen werden. Obgleich der Finanzplan für so manchen kreativen Kopf wie eine echte Mammut-Aufgabe erscheinen mag, kann er am Ende des Tags doch entscheidend für den Geschäftserfolg sein. Ein vollständiger Finanzplan enthält Gewinn- und Verlustrechnungen, eine Bilanz und eine Kapitalflussrechnung. Konkret sollten dabei die folgenden Punkte abgearbeitet werden, um ein vollständiges Bild zu ermöglichen:
- Investitionsplanung (einmalige Investitionen, Höhe der Investitionen, zukünftige Investitionen)
- Lieferverträge (Zukauf & Eigenproduktion)
- Personalplanung (erwartete Personalkosten)
- Kostenplanung (Produktionskosten/ Wareneinsatz, sonstige lfd. Kosten, Unternehmerlohn)
- Absatz und Umsatz
- Plan-Gewinn und Verlustrechnung (GuV & Break-Even-Point)
- Kapitalbedarf (benötigter Gesamtkapitalbedarf auf Basis der Berechnungen & Finanzierungsquellen)
Worauf ist abschließend beim Verfassen eines Businessplans zu achten?
Im Wesentlichen sollte beim Verfassen des Businessplans auf die folgenden Punkte Acht gegeben werden:
- Kennen Sie Ihre Zielgruppe – Seien Sie sich darüber im Klaren, für wen Sie den Businessplan verfassen und adjustieren Sie Sprache und Detailierungsgrad entsprechend.
- Setzten Sie sich ein Ziel – Sie sollten sich darüber im Klaren sein, was Sie mit Ihrem Businessplan erreichen möchten.
- Investieren Sie Zeit – Der Aufwand mag zunächst groß erscheinen und die Businessplanerstellung wird viel Zeit in Anspruch nehmen, ein ordentliches Geschäftskonzept wird sich jedoch bezahlt machen.
- KISS – Fassen Sie sich kurz. Achten Sie auf Qualität anstelle von Quantität und bringen Sie Aussagen auf den Punkt.
- Bleiben Sie Ihrem Stil treu – Ihr Businessplan sollte in Form, Sprache und Stil einheitlich sein, dies erreichen Sie am besten dadurch, dass nur eine Person den Plan verfasst.
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