Elevator Pitch – So meistern Sie Ihre Kurzpräsentation!

Elevator Pitch – So meistern Sie Ihre Kurzpräsentation!

12. Jan 2023

Was ist ein Elevator Pitch? Bei einem Elevator Pitch geht es darum, Zuhörer:innen innerhalb von 30 bis 60 Sekunden von der eigenen Idee zu überzeugen. Für etwas mehr Relation: 30 Sekunden – so lange brennt ein Streichholz, so lange kann man ohne Anstrengung die Luft anhalten und so lange dauert eine durchschnittliche Fahrt mit dem Aufzug. Letzteres ist der Namensgeber für den Elevator Pitch. Die Idee ist, dass man es schafft, sein Produkt, seine Dienstleistung oder seine Geschäftsidee innerhalb einer Aufzugfahrt (in Englisch: elevator) zu präsentieren und sein Gegenüber so davon zu überzeugen.

Elevator Pitch – Nutzen & Zielgruppe

Der Elevator Pitch, der auch unter den Bezeichnungen Elevator Speech, Investor Pitch und Management Pitch bekannt ist, spielt dabei vor allem in den Bereichen Finanzierung und Vertrieb eine wesentliche Rolle. Besonders bei Wagniskapitalgebern und sogenannten Business Angels ist diese Form der Präsentation gefragt. Durch das Kurzpräsentation-Format können diese eine Vielzahl von Ideen innerhalb kürzester Zeit kennenlernen. Doch auch wenn kein Venture Capital angestrebt wird und kein Bedarf für einen Elevator Pitch da ist – schadet es nicht, einen solchen griffbereit zu haben. Dieser ermöglicht es einem immerhin die eigene Geschäftsidee aus dem Stegreif mittels weniger Worte verständlich und spannend zu erklären. Man weiß schließlich nie, wer in der nächsten Aufzugfahrt neben einem steht. Zudem hilft einem der Elevator Pitch dabei, die Alleinstellungsmerkmale einer Idee auf den Punkt zu bringen. Dies kann wiederum in Sachen Businessplan und Marketing hilfreich sein.

Inhalt & Aufbau des Elevator Pitch

Bei einem Elevator Pitch geht es nicht darum, die Produktentwicklung beziehungsweise das Produkt oder die Geschäftsidee bis ins kleinste Detail zu erklären. Ein erfolgreicher Pitch soll Interesse bei potenziellen Investor:innen, Konsument:innen und Geschäftspartner:innen schaffen und so den Grundstein für weiterführende Gespräche legen.

Inhalt der Elevator Speech

Der Inhalte eines Elevator Pitch ist immer auch von den Zuhörer:innen abhängig. Während für einige Zuhörer:innen Erfolgskennzahlen absolut irrelevant sein mögen, spielen diese für potenzielle Investor:innen eventuell eine wesentliche Rolle. Der Inhalt des Pitch sollte somit auf das Publikum abgestimmt werden. Unabhängig davon, wer vor Ihnen sitzt – sollte am Ende des Pitch allerdings klar sein, wie X dabei hilft Y zu erreichen. Die beiden wesentlichsten Bestandteile eines Elevator Pitches sind somit Problem und Lösung.

Probleme / Herausforderung

Hier wird das „Warum?“ beantwortet – Warum beschäftigen Sie sich mit diesem Thema? Warum ist dieses relevant? Welche persönlichen oder gesellschaftlichen Herausforderungen werden gelöst oder bedürfen einer Lösung?

Lösung

Hier wird das „Wie?“ beantwortet. Wie löst Ihre Idee dieses Problem oder meistert diese Herausforderung? Wie soll sich der Bereich nach der Umsetzung Ihrer Idee verändert haben?

Weitere wichtige Inhalte

Neben diesen beiden essenziellen Punkten sollten auch die folgenden drei Fragen in Ihrem Elevator Pitch beantwortet werden:

  • Wer? – Wer ist das Unternehmen, die Person oder das Team das hinter dieser Idee steckt? Und warum sollten genau sie das Problem lösen?
  • Wie groß? – Welchen Markt bedienen Sie mit Ihrer Idee und wie groß ist dieser. Hier wird beantwortet, ob es sich um eine lukrative Idee handelt, beziehungsweise ob ein Bedarf existiert.
  • Warum jetzt? – Hier gilt es festzuhalten, warum der aktuelle Zeitpunkt der beste ist, um sich mit der Lösung des Problems zu beschäftigen. Was hat sich verändert im Vergleich zu Versuchen von Vorgänger:innen? Zudem soll auch festgehalten werden, warum Investoren genau jetzt investieren sollen. Antworten darauf können zum Beispiel sein, dass sich der Markt verändert hat, dass eine technische Entwicklung ein Vorhaben lukrativ macht etc.

Aufbau der Kurzpräsentation

Ein Elevator Pitch muss kurz, verständlich und überzeugend sein. Um dies zu erreichen, sind nicht nur die Inhalte, sondern auch der Aufbau der Präsentation ausschlaggebend. Wer Schwierigkeiten beim Aufbau seiner Kurzpräsentation hat, kann sich am sogenannten AIDA-Modell orientieren.

Eine Darstellung des AIDA-Modells das bei der Vorbereitung des Elevator Pitch helfen kann.

Das Akronym steht für die folgenden 4 Stufen:

  • Attention (Aufmerksamkeit) – Jeder Elevator Pitch braucht einen Anfang der Zuhörende fesselt. Dies kann zum Beispiel eine rhetorische Frage, ein Fakt, ein altbekanntes Problem oder ein Witz sein. Hier kann Rapport aufgebaut werden.
  • Interest (Interesse) – Im nächsten Schritt gilt es Interesse beim Gegenüber hervorzurufen – wie löst die Idee das Problem, was ändert sich?
  • Desire (Verlangen) – Hier wird festgehalten, welchen Mehrwert Zuhörer:innen aus der Idee ziehen können.
  • Action (Aktion) – Zum Schluss braucht es eine konkrete Handlungsaufforderung. Weshalb braucht es die Zuhörer:innen für die Idee – geht es hierbei um Know-how, finanzielle Mittel, etc. und wie sieht der nächste Schritt in diesem Zusammenhang aus (z. B. Vereinbarung eines Termins, Austausch von Kontaktdaten).

Dos and Don’ts beim Elevator Pitch

Do’s

  • Vorbereitung - Wer Arbeit die Wochen, wenn nicht Monate in Anspruch genommen hat, in 30 Sekunden packen möchte, braucht vor allem eines – Vorbereitung. 30 Sekunden sind nicht viel Zeit – umso wichtiger ist es, sie durchdacht zu füllen. Dabei sollten auch Formulierungen im Vorfeld sitzen. Hierbei ist allerdings darauf zu achten, dass der Pitch nicht auswendig gelernt wirkt, sondern glaubwürdig und authentisch.
  • Einstieg – Es gibt keinen zweiten ersten Eindruck. Der Einstieg muss daher sitzen.
  • Vokabular – Ein bildhaftes und verständliches Vokabular ist essenziell, um im Kopf des Gegenübers innerhalb weniger Sekunden ein Bild entstehen zu lassen. Sind Zahlen relevant, kann es helfen, sie in Relation zu bekannten Größen zu setzen (z. B. Fußballfelder, Einwohner Münchens).
  • Begeisterung – Präsentieren Sie Ihre Idee mit der Begeisterung, die Sie bis an diesen Punkt gebracht hat.
  • Storytelling – Während Zahlen und Fakten für einige Investor:innen wichtig sind, ist es ebenso wichtig, eine spannende Geschichte zu erzählen. Ein roter Faden ist essenziell für eine erfolgreiche Kurzpräsentation.

Don’ts

  • Floskeln & Fachjargon – Buzzwords, Füllwörter und nichtssagende Floskeln verbrauchen in einem Elevator Pitch nur wertvolle Zeit – sie sollten daher vermieden werden (z. B. innovativ, nachhaltig). Auch auf Fachjargon gilt es zu verzichten – die Sprache in einem Elevator Pitch ist im besten Fall immer auf das Know-how des Gegenübers abgestimmt.
  • Stimme & nonverbale Signale – Bei einem Elevator Pitch kann der Einsatz hoch sein, Nervosität ist somit absolut normal. Dennoch sollte man sich bemühen, Ruhe zu bewahren und einen selbstsicheren Auftritt hinzulegen.
  • Schlechtes Zeitmanagement – Ein Elevator Pitch hat seinen Namen zurecht – es geht darum, das Vorhaben prägnant zu präsentieren. Das Zeitlimit sollte daher nicht als ungefährer Richtwert, sondern als Fakt wahrgenommen werden.
  • Fokus – Das Hauptaugenmerk liegt in einem Elevator Pitch nicht auf der Person, die ihn vorträgt, sondern auf der Idee, die vorgetragen wird. Sie sollten sich somit selbst nicht zu sehr in den Mittelpunkt stellen oder wertvolle Minuten mit einer ausufernden Vorstellung verschwenden.
  • Wesentliche Informationen vergessen – Die Elevator Speech sollte alle wesentlichen Inhalte enthalten. Originalität ist keine Rechtfertigung für einen unvollständigen Pitch.
  • Falscher Fokus – Die Kernbotschaft Ihres Elevator Pitches sollte am Ende des Tages nicht sein, dass Sie Geld brauchen oder das Ihre Idee in viel Gewinn resultieren wird. Geld kreiert keine Emotionen – Ideen tun das sehr wohl. Während Geld wichtig ist, ist es Begeisterung, die antreibt und für Beständigkeit sorgt. Sprechen Sie somit über Geld, legen Sie den Fokus darauf, was Sie mit diesem Geld erreichen können und was es Ihnen ermöglicht.

Michaela Streicher

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