
Social Commerce – Der nächste große Schritt?
Aug 11, 2022
Was ist Social Commerce? Social Commerce kann als die Verbindung von E-Commerce und Social Media definiert werden. Im Zuge von Social Commerce beziehungsweise Social Selling können Unternehmen Produkte und Dienstleistungen direkt in Sozialen Medien anbieten und verkaufen. Nutzer:Innen können dabei durchgehend auf der Social-Media-Plattform bleiben.
In den vergangenen Jahren haben Social-Media-Plattformen dazu Shoppable Content entwickelt. Dieser liefert eine direkte Kaufmöglichkeit und tritt zum Beispiel in Form von Videos, Artikeln und Bildern auf.
Vorteile von Social Commerce
Die Vorteile von Social Commerce sind breit gefächert, die wesentlichsten lauten wie folgt:
- Persönliche Bindung – Während es als x-beliebiger Onlineshop im Internet kein Leichtes ist, Kund:innen die eigene Identität zu vermitteln, stellen Soziale Medien eine gute Möglichkeit dar, um die Kundenbindung zu stärken. Die direkte Interaktion mit potenziellen Käufer:innen gibt Unternehmen die Möglichkeit, eigene Werte zu vermitteln und so eine persönliche Bindung zu schaffen.
- Social Proof – Produktrezensionen, Empfehlungen in sozialen Netzwerken, umfassende Bilddokumentation und Videos von Anwendungsbeispielen sorgen dafür, dass Vertrauen geschaffen wird. Des Weiteren führt dies auch dazu, dass Produkte und Dienstleistungen den Erwartungen von Käufer:innen entsprechen und weshalb Verkäufe vermehrt in einem zufriedenen Klientel resultieren.
- Steigerung der Social-Media-Aktivität – Eine gute Social Media Strategie spricht nicht nur existierende Kunden, sondern auch potenzielle Kunden an. Durch Social Commerce kann mit beiden Zielgruppen simultan interagiert werden. Posts, welche sich primär auf die Markenbekanntheit fokussieren, können so auch Kaufoptionen für jene darstellen, die das Produkt bereits in Betracht ziehen. So können die Wege des Marketing-Funnels verkürzt werden, da mehrere Phasen nahezu simultan ablaufen.
- Unkomplizierter Kauf – Im Wesentlichen zielt Social Commerce darauf ab, den Kaufprozess zu vereinfachen. Dabei ist die Weiterleitung in den eigenen Shop zum Beispiel überflüssig. Anstelle des üblichen Prozesses von Werbung > Recherche > Onlineshop besuchen > Artikel auswählen > Zahlungsmodalitäten klären > Kauf basiert das Onlineshopping-Erlebnis so lediglich auf der Sichtung der Werbung und dem Kauf des Produktes.
- Zukunftssicher – Während ein responsives Shopify Theme unverzichtbar ist in Zeiten, in denen mobiles Onlineshopping immer mehr an Bedeutung gewinnt, stellt Social Commerce den logischen nächsten Schritt für die Zukunft dar.
Social-Media-Plattformen für Social Commerce
Welche Social-Media-Plattform die Richtige ist, hängt zum einen von den zu bewerbenden Inhalten und zum anderen von der Zielgruppe ab. Gemeinsam hat Social Commerce auf den unterschiedlichen Plattformen, dass es dafür eine professionelle beziehungsweise authentische Unternehmensseite bedarf und genügend Content.
Social Selling mit Facebook
Warum der Verkauf über Social Commerce auf Facebook zielführender ist als jener über Facebook Ads?
Die Bewerbung Ihrer Produkte und Dienstleistungen unterbricht nicht den Feed Ihrer Kund:innen. Vielmehr fügt sich die Bewerbung Ihrer Produkte und Dienstleistungen so nahezu nahtlos in den Feed ihrer Kund:innen ein und wird weniger als Unterbrechung und mehr als Erweiterung angesehen.
Facebook stellt neben der allgemeinen Reichweite auch aufgrund des breiten Altersspektrums der Nutzer:innen eine relevante Plattform für Social Commerce dar. Auf Facebook haben Nutzer:innen schon seit geraumer Zeit die Möglichkeit, Waren und Dienstleistungen zu verkaufen, 2014 wurde diese Möglichkeit noch mit dem „Kaufen“-Button erleichtert. Shop-Produkte können dabei in Facebook angezeigt und direkt über die Plattform erstanden werden.
Social Selling mit Instagram
Für die Plattform Instagram gelten die gleichen Vorteile, die sich auch bei Facebook ergeben. Im Gegensatz dazu wird die Zielgruppe hierbei von einer jüngeren demografischen Gruppe ausgemacht. Dabei sind rund 65 % der Nutzer:innen zwischen 18 und 34 Jahre alt.
Instagram wird neben dem Verfolgen der Aktivitäten von Freund:innen und Familie auch dazu eingesetzt, um neue Marken oder Produkte zu entdecken beziehungsweise um zu sehen, welche Marken und Produkte von sogenannten Opinion Leaders oder Meinungsführer:innen (z. B. Influencern) empfohlen werden.
Seit 2015 gibt es bei Instagram den „Shop-now“-Button, welcher Nutzer:innen den sekundenschnellen Einkauf von Produkten erlaubt, ähnlich wie es dies bereits für Facebook gab. Durch das relativ neue Feature „Shops“ haben Unternehmen nun auch die Möglichkeit, vollwertige Shops auf Instagram einzurichten und so Produkte direkt über das eigene Instagram-Profil zu verkaufen.
Auch Pinterest – als Ort für Kunst und Mode – könnte sich als Plattform für Social Commerce anbieten. Diese Möglichkeit ist derzeit jedoch noch einer limitierten Zahl an Anbietern vorbehalten. Generell befindet sich auf Pinterest eine sehr dezidierte Zielgruppe, weshalb eine Bewerbung dort auch nur für bestimmte Produktgruppen sinnvoll ist.
Social Selling mit Twitter
Während der Microblogging-Dienst Twitter definitiv nicht die erste Plattform ist, die in den Sinn kommt, wenn Onlineshopping thematisiert wird, ist das Thema für das Unternehmen keineswegs ein Neues. Der Fokus der Plattform lag bisher tendenziell bei der Diskussion Gesellschaftsrelevanter Themen und aktueller Ereignisse. Twitter arbeitet jedoch schon länger an der Weiterentwicklung zur Social-Commerce-Plattform. Mit Shopify als strategischen Partner soll diese Verwandlung nun gelingen. Eine Verkaufskanal-App, die im Shopify App Store erhältlich ist, soll Händlerinnen und Händlern das Social Selling mit Twitter erleichtern. Die Twitter Shopping Manager-App ermöglicht den Verkauf von Produkten in den USA – wann die App in Europa eingeführt wird, ist derzeit (Juli 2022) noch nicht bekannt.
Die Integration der Funktion ist einfach – Unternehmen müssen dazu lediglich ihren Twitteraccount mit ihrer Shopify-Verwaltung verbinden und die entsprechende App integrieren. Im Anschluss steht den Betrieben die komplette Suite von Twitter-Shopping-Tools zur Verfügung, wodurch Shopping-Funktionen sowohl zur Verfügung gestellt werden als auch verwaltbar sind. Die App synchronisiert sich im Anschluss automatisch und regelmäßig mit dem Produktkatalog des Shopify-Shops.
TikTok
Eine Plattform, die im Moment vorrangig bei den jüngeren Zielgruppen Anklang findet, ist TikTok. Dennoch ist diese keineswegs zu vernachlässigen. Social Commerce funktioniert im Moment exklusiv über Shopify. Dies bedeutet, dass ein fertig eingerichteter Shopify Shop bestehen muss, damit ein Shopping Tab im eigenen Profil eingerichtet werden kann. Das Feature wird nach der Installation der TikTok Shopify App sichtbar. Derzeit arbeitet die TikTok-Mutter Bytedance an einer Live-Shopping-Funktion. Während diese in China schon Realität ist, lässt die Funktion im Mitteleuropa und Amerika noch auf sich warten.
4 Tipps für eine erfolgreiche Social Commerce Strategie
Wie auch jede andere Marketingstrategie sollte auch eine Social Commerce Strategie gründlich durchdacht werden, ehe es an die Umsetzung geht. Dabei gibt es im Wesentlichen 4 Schlagwörter, denen Beachtung geschenkt werden sollte:
- Inhalte – Weder interessieren sich Nutzer:innen von Social-Media-Plattformen für plakative Werbung, noch hat diese den nahtlosen Effekt, der beim Social Commerce so wichtig ist. Es ist somit wichtig, dass das eigene Produkt in einen Kontext gepackt wird, der für die entsprechende Plattform sinnvoll ist. Ob DIY-Anleitung bei Pinterest, unterhaltendes Video auf TikTok oder persönlicher Erfahrungsbericht auf Instagram – die Rahmen der Bewerbung muss zur Plattform passen.
- Authentizität – Es ist wenig ratsam, loszuziehen und ein Unternehmensprofil auf jeder Social-Media-Plattform zu gründen. Zielführender ist es hingegen, die eigene Markenstrategie heranzuziehen und relevante Plattformen auszuwählen.
- Durchhaltevermögen – Sind Inhalte und Plattform gefunden, gilt es das richtige Maß an Beiträgen zu identifizieren. Dies sollte nicht zu selten, – wirkt wenig vertrauenswürdig, aber auch nicht zu häufig – kann Nutzer:innen schnell nerven – sein. In Bezug auf die Häufigkeit können hierbei erfolgreiche Konkurrent:innen herangezogen werden. Zudem ist es empfehlenswert, einen Terminplan mit den entsprechenden Themen aufzustellen.
- Verlinkungen – Social Media Kanäle sollten nicht nur mit dem eigenen Shopify Shop verbunden werden, dies sollte auch vice versa der Fall sein.
Die Zukunft von Social Commerce
Social Commerce als eine aktuelle Entwicklung im E-Commerce zeichnet sich trotz stetiger Weiterentwicklung schon jetzt als lukrative Praktik aus.
Laut einer von Statista veröffentlichten Studie des Beratungsunternehmens Accenture beläuft sich das Marktvolumen von Social Commerce schon 2021 auf 492 Milliarden US-Dollar (484 Milliarden Euro). Bis zum Jahr 2025 wird von einem Volumen von rund 1,23 Billionen US-Dollar (1.211 Milliarden Euro) ausgegangen.
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